Bio-Verbraucher e.V. – Info-Brief 14/ April 2008
Liebe Leser,
Bundestag und Bundesrat haben ein neues Gentechnikgesetz
verabschiedet. Es erlaubt die unkontrollierte Ausbreitung von genveränderten
Pflanzen in der Landwirtschaft. Die Mindestabstände beim gentechnisch
veränderten Mais gegenüber konventionellem (150 m) und ökologischem
(300 m) werden Kontaminationen nicht verhindern; bei wissenschaftlichen Studien
in England reichte der Austrag bei Mais bis zu 600 m und bei Raps sogar bis
zu 26 km (Biokreis-Bionachrichten, Februar 2008, Nr. 2, S. 8). Kommt es zu
Auskreuzungen haften die Genbauern ihren Nachbarn erst ab einem Genanteil
von 0,9%. Sie können mit ihren Nachbarn auch eine Verringerung der Abstände
vereinbaren und sind dann von der Haftung befreit. Der Dorfkrieg ist vorprogrammiert!
Nach dem neuen Gesetz dürfen Produkte die Aufschrift „Ohne Gentechnik“
tragen, auch wenn es zuvor gentechnische Verfahren für Vitamine oder
Enzyme in Futtermitteln gab oder wenn Vieh während der letzten drei Monate
seines Lebens ohne Gentechnikfutter gehalten wurde (Nürnberger Nachrichten
vom 16.02.08, S. 5).
Milch, Fleisch und Eier von Tieren, die mit gentechnisch veränderten
Futtermitteln gehalten wurden, brauchen nach wie vor nicht markiert zu sein,
wie es seit 2004 für alle anderen gentechnisch veränderten Lebens-
und Futtermittel vorgeschrieben ist. Auch bei Honig erfahren wir nicht, ob
die Bienen auf Genfeldern waren.
Wie Politiker auf unsere Forderung nach genfreier Landwirtschaft und Nahrung
reagieren, können Sie in Rubrik "Grüne Gentechnik" erfahren.
Wir setzen jetzt auf zwei Aktivitäten:
a) Bauern erkennen, dass die Gentechnik ihnen langfristig nicht die Vorteile
bringt, die ihnen versprochen werden – abschreckende Beispiele gibt
es mittlerweile genug – und verzichten auf ihren Einsatz; Gemeinden
schließen sich zu gentechnikfreien Regionen zusammen. Wenn Sie wissen
möchten, wie es mit dem Genanbau in ihrer Region aussieht, gehen Sie
zu www.greenpeace.de/gen-mais-karte.
Danach sind Mittel- und Oberfranken sowie die Oberpfalz noch gentechnikfrei.
Der Landkreis Nürnberger Land ist der erste Landkreis Mittelfrankens,
in dem alle Bauern auf Gentechnik verzichtet haben (NN vom 01.03.08, S. 16).
b) In Kooperation mit der Allianz für Gesundheit, Frieden und soziale
Gerechtigkeit (AGFG) haben wir eine Bürgerinitiative „Für
ein gentechnikfreies Europa!“ gestartet. Machen Sie mit! Unterschriftenliste
liegt dem Info-Brief bei oder kann bei www.bio-verbraucher.de herunter geladen
werden. Einsendung bitte an uns bis 1. Juli 2008! Mehr Info zur Bürgermitwirkung
bei Gesetzgebungen: www.volksgesetzgebung-jetzt.de/willensbekundung,
www.willensbekundung.net
Einladung zur Mitgliederversammlung am Mittwoch,
23. April 2008, 19.00 Uhr
Bio-Verbraucher e.V., Rudolf Steiner Haus, Lesesaal, Rieterstraße 20,
90419 Nürnberg, T.0911-30735890
(Straßenbahnhaltestelle Friedrich-Ebert-Platz/ Linien 4 und 9)
Tagesordnung
1 Bio-Abendessen und Kurzberichte anwesender Firmenmitglieder (Bitte lassen
Sie uns wissen, wenn Sie kommen können!)
2 Tätigkeitsbericht des Vorstandes (Wolfgang Ritter)
3 Rechnungslegung (Brigitte Pukke)
4 Bericht des Rechnungsprüfers (Peter Häberer)
5 Genehmigung des Jahresberichtes und der Jahresrechnung/ Entlastung des Vorstandes
6 Vorstandswahl
7 Wahl zweier Rechnungsprüfer/innen
8 Anträge, Anregungen und Anliegen der Mitglieder (Bitte lassen Sie uns
Ihre Anliegen möglichst vorher wissen!)
9 Sonstiges
10 „Bio-Ausschüttung“ (Verteilung von Bio-Produkten an unsere
Mitglieder)
Wir freuen uns, unsere neuen Mitglieder kennen zu lernen. Bitte bringen Sie
Ihren Mitgliedsausweis mit!
Einladung zu Bio-Ausflügen
In Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis für biologisch-dynamischen Gartenbau
Nürnberg bieten wir zwei Bio-Ausflüge an. Außerdem fahren
wir zu einem Hoffest. Anmeldung und Mitfahrgelegenheiten in unserem Büro
oder bei Wolfgang Ritter, T. u. F. 0911 - 40 48 27, ritter@bio-verbraucher.de
Samstag, 14. Juni 2008
Besuch des Zeidlerhofes Manuela und Robert Müller, Großheirath-Gossenberg,
Ziegelsdorfer Str. 1 (Oberfranken), Abfahrt 9.30 Uhr an der Rudolf Steiner
Schule Nürnberg, Steinplattenweg 25; Wir können Honig selber schleudern
und probieren, Möglichkeit zur Mittagspause, Besuch der mittelalterlichen
Zwergstadt Seßlach und der romanischen Dorfkirche von Obermerzbach.
Sonntag, 29. Juni 2008
Hoffest bei Claudia und Hans Dünninger, 97461 Hofheim-Großmannsdorf,
Im Steig 1 (Oberfranken), Abfahrt 10.00 Uhr, Rudolf Steiner Haus Nürnberg,
Rieterstr. 20
Informationen rund um den Bauernhof, Hof- und Felderführung, SPIELTAG
FÜR KINDER mit Pony-Reiten, Kutschfahrten, Spielen und Basteleien, Mittagessen
mit vegetarischen Spezialitäten und Fleischgerichten vom eigenen Rind
und Schwein, Kaffee und selbstgebackener Kuchen, Vollwert-Spezialitäten,
biologisch erzeugte Weine, Limonaden und Bier vom Fass. Bei Regen wird in
der großen Halle gefeiert!
Samstag, 5. Juli 2008
Besuch des Obstbaubetriebes Karl Hausmann, Spalt-Großweingarten, Dorfstr.
40, Abfahrt um 13.00 Uhr an der Rudolf Steiner Schule Nürnberg, Steinplattenweg
25
Wenn wir Glück haben, sind zu diesem Zeitpunkt bereits die Kirschen reif
und wir können pflücken.
Veranstaltungshinweise
Dienstag, 27. Mai 2008, 10.00 Uhr
Duftende Grünzone! Bio! Wildkräuter – Wildgemüse –
Blumen/ Vortrag, Rezepte, Kostproben, Ernährungsstudio Nürnberg,
Untere Krämergasse 3
Freitag, 08. und Samstag, 09. August 2008
BioErleben in Nürnberg auf dem Hauptmarkt
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Wolfgang Ritter

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